Wärmepumpen und eXergiemaschinen revolutionieren Heiztechnik in Frankfurt: Ein Vorreiter-Projekt für Klimaschutz und Kostenersparnis

In Frankfurt am Main sorgt die Umstellung auf Wärmepumpen und eXergiemaschinen für drastische Heizkostenreduktion und eine klimaneutrale Energieversorgung in 129 Wohnungen.

Im Herbst 2024 wurde ein bemerkenswertes Projekt in Frankfurt am Main umgesetzt: Die 129 Wohneinheiten in den Gebäuden Hansaallee 128a bis 146 erhielten eine völlig neue Heizlösung – nicht nur als Ersatz für die veralteten Erdgasheizungen, sondern als zukunftsweisendes Modell für energieeffizientes Wohnen. Anstelle der herkömmlichen Gasheizung wurden Wärmepumpen installiert, unterstützt durch innovative eXergiemaschinen, die für die Warmwasserbereitung sorgen. Das Ergebnis? Deutliche Kostenersparnisse und ein echter Beitrag zum Klimaschutz.

Warum der Umstieg auf Wärmepumpen?

Die Gründe für diesen Schritt sind vielfältig. Zum einen spielen die steigenden und unsicheren Erdgaspreise eine Rolle, zum anderen die immer größere Abhängigkeit von Energieimporten und nicht zuletzt der dringende Klimaschutz. Rund 20 Jahre nach der letzten Heizungsmodernisierung war es Zeit für eine grundlegend neue Lösung. Anstatt die Erdgas-Nahwärmenetze weiterhin zu betreiben, entschied sich die Eigentümergemeinschaft, das Heizsystem auf Wärmepumpen umzustellen – eine Entscheidung, die nicht nur für den Geldbeutel der Bewohner Vorteile bringt, sondern auch für die Umwelt.

Heizkosten halbiert, CO2-Emissionen auf null

  Die Veränderung brachte sofortige und beeindruckende Ersparnisse. Während der Betrieb eines Erdgasheizsystems jährlich über 200.000 Euro gekostet hätte, belaufen sich die jährlichen Stromkosten für das neue System auf rund 100.000 Euro – eine Reduzierung der Heizkosten um 50 Prozent. "Das ist eine enorme Ersparnis", erklärt Roberto Resch, Geschäftsführer der Valo Immobilienmanagement Rhein Main GmbH, die das Projekt begleitet hat.

Doch nicht nur finanziell profitiert man von der neuen Heiztechnik. Die Umstellung auf Wärmepumpen bedeutet auch einen dramatischen Rückgang der CO2-Emissionen. In den alten Systemen gingen durch das Nahwärmenetz über ein Zehntel der Energie verloren – ein Problem, das mit den neuen, direkt im Gebäude installierten Wärmepumpen der Vergangenheit angehört.

Die Technik hinter der Lösung: Wärmepumpen und eXergiemaschinen

Die eigentliche Innovation liegt in der Kombination aus Wärmepumpen und eXergiemaschinen. Die Wärmepumpen – insgesamt 9 große Geräte in den großen Gebäuden und je 3 kleinere in den restlichen Häusern – arbeiten mit einer sehr niedrigen Vorlauftemperatur von etwa 40°C. Um die für die Warmwasserbereitung erforderlichen 65°C zu erreichen, kommen die eXergiemaschinen ins Spiel. Diese spezialisierten Wasser-Wasser-Wärmepumpen heben die Temperatur der vorhandenen Wärme mit einem außergewöhnlich niedrigen Energieverbrauch auf das gewünschte Niveau. Der Unterschied zu herkömmlichen Elektroheizstäben: Die eXergiemaschinen benötigen nur ein Fünftel der Energie.

Durch diese doppelte Technik können sowohl die Heizsysteme als auch das Warmwasser effizient und umweltfreundlich bereitgestellt werden. Die eXergiemaschinen übernehmen den letzten Schritt der Temperaturanpassung und sorgen dafür, dass der Warmwasserbedarf stets gedeckt wird – ohne unnötigen Stromverbrauch.

  

Zukunftsfähige Technik mit staatlicher Förderung

Obwohl die Investition von über 1,5 Millionen Euro für die Umstellung auf die neue Heiztechnik eine große Summe darstellt, hat sich das Projekt schnell als zukunftssicher und nachhaltig erwiesen. Etwa zwei Drittel der Kosten wurden von der Eigentümergemeinschaft getragen, der Rest wurde durch Fördermittel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) abgedeckt, da die Maßnahme als klimaneutral und förderfähig gilt.

Fazit: Ein Modell für die Zukunft

Die Umstellung auf Wärmepumpen in Kombination mit eXergiemaschinen ist ein wegweisendes Projekt, das nicht nur die Heizkosten der Bewohner drastisch senkt, sondern auch aktiv zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt. In Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Klimaschutzanforderungen ist dieses Modell ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Technik helfen kann, sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig zu handeln. Die Heizsysteme der Zukunft stehen bereits in der Hansaallee – und vielleicht bald auch in vielen weiteren deutschen Städten.

(Fotos: Fachplaner Energieeffizienz IngKH)

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Kategorie: Bauwirtschaft & Politik

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