Handwerksbetriebe stehen oft vor der Herausforderung, neue Kunden zu gewinnen.
Eine Methode, die in den letzten Jahren immer populärer wurde, ist der Kauf von Leads – also qualifizierten Kundenanfragen, die von spezialisierten Plattformen bereitgestellt werden. Doch was dürfen solche Leads kosten? Ist der Kauf wirtschaftlich sinnvoll oder gibt es bessere Alternativen? Besonders für Photovoltaik-Anbieter, aber auch für andere Handwerksbranchen, lohnt es sich, einen genauen Blick auf den Markt zu werfen. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du wissen musst!
Was kostet ein Lead in der Handwerksbranche?
Die Kosten für Leads variieren stark je nach Handwerksbranche, Anbieter und Qualität der Anfragen. Besonders im boomenden Bereich der Photovoltaik sind die Preise hoch. Hier einige typische Preise pro Lead in der DACH-Region:
- Diese Preise ergeben sich durch verschiedene Faktoren:
- Die Qualität und Exklusivität des Leads (wird ein Lead mehrfach verkauft oder exklusiv vermittelt?)
- Die Region (Leads in städtischen Gebieten können teurer sein als in ländlichen Regionen)
- Die Branche (Gewerke mit hoher Nachfrage haben oft höhere Preise)
- Die Plattform, die den Lead vermittelt
Branche | Typische Kosten pro Lead |
---|---|
Photovoltaik | 50–70€ (Range: 25–150€) |
Wärmepumpen / Heizung | 30–80€ |
Versicherungen / Finanzen | bis zu 150€ |
Handwerk allgemein | ca. 126€ (Median) |
Risiken und Herausforderungen beim Lead-Kauf
Konkurrenz um den Lead
Ein großes Problem beim Kauf von Leads ist, dass eine Anfrage oft an mehrere Unternehmen verkauft wird. In der Photovoltaik-Branche ist es üblich, dass ein Lead an 3 bis 5 Betriebe weitergegeben wird. Das bedeutet:
- Hohe Konkurrenz um den Auftrag
- Preisverhandlungen setzen Betriebe unter Druck
- Geringere Abschlussraten
Lead-Qualität
Ein weiteres Risiko ist die Qualität der Leads. Viele Handwerker berichten, dass sie oft auf Anfragen stoßen, die unbrauchbar sind, zum Beispiel:
- Falsche oder unvollständige Kontaktdaten
- Kein echtes Kaufinteresse
- Anfragen von Mietern statt Eigentümern
- Kunden, die bereits mehrfach von anderen Betrieben kontaktiert wurden
Hohe Kosten pro Auftrag
Da die Abschlussraten je nach Branche oft zwischen 5–15 % liegen, bedeutet das für viele Betriebe:
- 10 bis 15 Leads müssen gekauft werden, um einen Auftrag zu erhalten
- Bei 50€ pro Lead sind das schnell 500€ bis 750€ pro gewonnener Kunde
Wie kann man die Effizienz von gekauften Leads steigern?
Trotz der Herausforderungen gibt es Möglichkeiten, um die Erfolgsquote beim Lead-Kauf zu verbessern:
- Schnelle Reaktion:
Studien zeigen, dass Handwerker, die Leads innerhalb von 60 Sekunden kontaktieren, eine bis zu 4-mal höhere Abschlussquote haben als solche, die erst nach 5 Minuten anrufen. - Gezielte Lead-Filter:
Nur Leads kaufen, die zur eigenen Dienstleistung passen (z. B. PV-Anlagen ab 8 kWp, nur Eigentümer, bestimmte PLZ-Regionen). - SCRM- und Follow-up-Strategien:
Ein professionelles Kundenmanagement hilft, Anfragen effizient zu bearbeiten und Interessenten nachzufassen. - SQualität des Anbieters prüfen:
Testphasen mit mehreren Lead-Portalen durchführen und den besten Anbieter mit der höchsten Erfolgsquote identifizieren.