Insolvenzen in der Solarbranche 2025: So schützen sich Immobilienbesitzer

Für das Jahr 2025 prognostizieren Branchenexperten eine erhöhte Volatilität im Solarmarkt, die zu finanziellen Unsicherheiten führen kann.

Insolvenzen in der Solarbranche 2025: Worauf Immobilienbesitzer achten sollten, bevor sie in eine PV-Anlage investieren

Die Solarbranche galt lange als Zukunftsmarkt mit hohen Wachstumsraten und steigender Nachfrage. Dennoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass selbst etablierte Solarunternehmen Insolvenz anmelden müssen. Auch für das Jahr 2025 prognostizieren Branchenexperten eine erhöhte Volatilität im Solarmarkt, die zu finanziellen Unsicherheiten führen kann. Immobilienbesitzer, die über die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) nachdenken, sollten sich daher intensiv mit der wirtschaftlichen Lage ihres potenziellen Solarpartners auseinandersetzen. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe zu Insolvenzen in der Solarbranche, zeigt aktuelle Entwicklungen auf und gibt praxisnahe Tipps, wie Sie sich als Immobilienbesitzer absichern können.

Aktuelle Marktsituation und Gründe für Insolvenzen 2024

Hoher Preisdruck und globaler Wettbewerb

Die weltweite Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen steigt zwar kontinuierlich, gleichzeitig drängen immer mehr Anbieter auf den Markt. Chinesische Konzerne dominieren die Produktion von Solarmodulen, was den Preisdruck besonders hoch hält. Deutsche und europäische Hersteller geraten hier ins Hintertreffen, wenn sie keine effizienten Produktionskapazitäten oder Innovationsvorsprünge haben.

Lieferengpässe und Materialknappheit

2023 und 2024 bleiben Lieferketten teils angespannt. Engpässe bei Rohstoffen wie Silizium, Glas und Halbleitern können zu Verzögerungen in der Produktion führen. Unternehmen, die sich auf just-in-time-Lieferketten verlassen, sind von diesen Schwankungen besonders betroffen und laufen Gefahr, in finanzielle Schieflage zu geraten.

Fehlende Liquiditätsreserven

Solarunternehmen investieren oft hohe Summen in Forschung und Entwicklung sowie in neue Produktionsanlagen. Wer sich zu stark verschuldet oder nur über begrenzte finanzielle Reserven verfügt, gerät bei Konjunkturdellen, ausbleibenden Förderungen oder Projektverzögerungen schnell an seine Grenzen.

Politische Unsicherheiten und Änderungen bei Förderprogrammen

Die Einspeisevergütung und andere Förderinstrumente unterliegen politischen Entscheidungen. Eine plötzliche Kürzung von Fördermitteln kann die Rentabilität einzelner Geschäftsmodelle massiv beeinträchtigen. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen ohne Diversifikation in andere Bereiche sind davon besonders abhängig.

Risiken für Immobilienbesitzer

Mögliche Verzögerung der Installation

Geht ein Solarunternehmen während oder kurz vor der Installation der Photovoltaikanlage in die Insolvenz, können sich Zeitpläne massiv verzögern. Oftmals ist unklar, wer den Auftrag abschließen kann oder zu welchen Konditionen ein neuer Dienstleister einspringt.

Ausfall von Garantien und Wartungsverträgen

Auch nach erfolgter Installation ist die Expertise und Gewährleistung wichtig. Garantien auf Solarmodule, Wechselrichter oder die Montage selbst sind in der Regel für mehrere Jahre angelegt. Bei insolventen Unternehmen kann es schwierig werden, Wartungs- oder Garantiefälle durchzusetzen – Reparaturen müssen dann womöglich aus eigener Tasche bezahlt werden.

Wertverlust der Anlage

Zwar sind PV-Anlagen grundsätzlich langlebig, doch ohne professionellen Service und mit ungewissen Ersatzteil-Lieferungen kann die Leistung sinken. Ein möglicher Wiederverkaufswert Ihres Hauses kann beeinträchtigt sein, wenn die Anlage nicht (mehr) den Erwartungen entspricht.

Wie Immobilienbesitzer sich vor Insolvenzen schützen können

Es gibt keine absolute Garantie, dass ein Solarunternehmen niemals in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät. Dennoch können sorgfältige Recherchen und einige Vorsichtsmaßnahmen das Risiko erheblich reduzieren.

Bonitätsprüfung und Recherche

  • Auskunfteien: Nutzen Sie Anbieter wie Creditreform oder Bürgel, um eine Bonitätsauskunft über das jeweilige Unternehmen einzuholen. Eine solide Bonitätsbewertung ist ein gutes Indiz für wirtschaftliche Stabilität.
  • Handelsregister & Bundesanzeiger: Ein Blick in öffentliche Register kann verraten, ob das Unternehmen regelmäßig Bilanzen veröffentlicht, wie hoch das Stammkapital ist und ob bereits Insolvenz- oder Liquidationsverfahren anhängig sind.

Kundenbewertungen und Referenzen

  • Online-Recherchen: Erfahrungsberichte in Foren, auf Bewertungsportalen oder in sozialen Netzwerken geben häufig einen Einblick in die Qualität von Produkten und Service.
  • Persönliche Referenzen: Fragen Sie nach Referenzprojekten in Ihrer Region. Ein seriöses Solarunternehmen wird Ihnen gerne Kontaktdaten zufriedener Kunden nennen.

Vertragsgestaltung

  • Stufenmodelle bei Zahlungen: Vereinbaren Sie Teilzahlungen, die an den Projektfortschritt geknüpft sind. So minimieren Sie das Risiko, bereits große Summen gezahlt zu haben, falls es Probleme gibt.
  • Gewährleistungsansprüche absichern: Achten Sie darauf, dass Garantien nicht nur vom Installationsbetrieb, sondern auch vom Modulhersteller selbst ausgegeben werden. Im Fall einer Insolvenz des Installateurs haben Sie so weiterhin Ansprüche beim Komponentenhersteller.

Technische Qualität und Zertifizierungen

  • Zertifizierungen: Prüfen Sie, ob das Unternehmen nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) oder ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert ist.
  • Produktqualität: Markenmodule bekannter Hersteller bieten oft längere Garantien (z. B. 25 Jahre Leistungsgarantie auf Solarzellen). Vertrauen Sie auf bewährte Hersteller mit positivem Ruf.

Alternativen prüfen

  • Genossenschaftsmodelle: In vielen Regionen gibt es Energiegenossenschaften, bei denen Mitglieder gemeinsam in Solaranlagen investieren. Das Risiko verteilt sich dadurch auf mehrere Schultern.
  • Pachtmodelle: Einige Stromversorger bieten Pacht- oder Leasingmodelle für PV-Anlagen an. Hier kümmert sich ein Dienstleister um Installation und Betrieb, Eigentümer zahlen eine monatliche Pacht und sind weniger vom Insolvenzausfall eines einzelnen Unternehmens abhängig.

Ausblick: Trends in der Solarbranche 2025

Trotz aller Risiken bleibt Solarenergie einer der wichtigsten Bausteine für die Energiewende und den Kampf gegen den Klimawandel. Die Branche wird weiter wachsen, und neue Geschäftsmodelle wie Solar-Clouds, intelligente Stromspeicher und Sektorenkopplung (Elektromobilität, Wärmepumpen, etc.) halten Einzug.

Allerdings ist eine gewisse Marktkonsolidierung zu erwarten: Anbieter, die sich nicht differenzieren und keine ausreichenden Finanz- oder Innovationsreserven besitzen, werden in den kommenden Jahren womöglich ausscheiden. In der Europäischen Union könnte die Förderung lokaler Produktion wieder an Bedeutung gewinnen – Stichwort „Reshoring“. Mögliche EU-Initiativen, um die heimische Solarindustrie zu stärken, können zu neuen Chancen, aber auch zu kurzfristigen Marktanpassungen führen.

Fazit: Vorsicht und gründliche Vorbereitung sind das A und O

Wer 2025 in eine Photovoltaik-Anlage investieren möchte, profitiert langfristig von sauberer Energie und sinkenden Stromkosten. Dennoch sollten Immobilienbesitzer keine überhastete Entscheidung treffen. Eine sorgfältige Prüfung des Solarunternehmens, solide Vertragsgestaltung und das Wissen um potenzielle Risiken sind entscheidend, um nicht in die Insolvenz-Falle zu tappen.

Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine individuelle Rechts- oder Finanzberatung. Bei größeren Investitionsentscheidungen sollten Sie gegebenenfalls Experten zurate ziehen, etwa unabhängige Energieberater, Finanzberater oder spezialisierte Anwälte.

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