Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten, was ist zu brachten

Insbesondere im Altbau ist die Wahl des richtigen Systems entscheidend, da nicht alle Fußbodenheizungstypen für jede Bausubstanz geeignet sind. Im Folgenden werden die verschiedenen Fußbodenheizungssysteme im Detail erläutert, wobei speziell auf das Thema "Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten" eingegangen wird. Dabei werden zu jedem System die Vor- und Nachteile aufgezeigt, um Hausbesitzern bei ihrer Entscheidungsfindung zu helfen.

Elektrische Fußbodenheizung

  Die elektrische Fußbodenheizung ist eine beliebte Option für den nachträglichen Einbau, da sie vergleichsweise einfach zu installieren ist. Sie eignet sich besonders gut für Badezimmer oder kleine Flächen.

Zu den Vorteilen der elektrische Fußbodenheizung zählen:

• Einfache Installation
  Die Verlegung erfordert keine aufwändigen Arbeiten, da lediglich dünnwandige Heizmatten verlegt werden.
• Geringe Aufbauhöhe
  Besonders geeignet für Renovierungen.
• Schnelle Reaktionszeit
  Elektrische Fußbodenheizungen heizen sich schnell auf und ermöglichen eine zonengenaue Regelung.

Jedoch gibt es auch Nachteile zu beachten:

• Hohe Betriebskosten
  Elektrische Fußbodenheizungen verursachen vergleichsweise hohe Energiekosten, insbesondere bei dauerhafter Nutzung.
• Nicht für Hauptbeheizung geeignet
  Aufgrund der hohen Betriebskosten eignen sie sich weniger für die alleinige Beheizung großer Räume.

Warmwasser-Fußbodenheizung

Die Warmwasser-Fußbodenheizung, auch als Nasssystem bezeichnet, nutzt warmes Wasser, das durch Rohre im Boden zirkuliert. Sie ist eine effiziente Option, jedoch mit spezifischen Vor- und Nachteilen:

• Energieeffizienz
  Warmwasser-Fußbodenheizungen sind energieeffizient und eignen sich gut für die Hauptbeheizung von Räumen.
• Gleichmäßige Wärmeverteilung
  Sie sorgen für eine angenehme und gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum.
• Gute Wärmespeicherung
  Die Wärme wird langanhaltend im Estrich gespeichert.
• Langlebigkeit
  Nasssysteme sind sehr robust und haben eine lange Lebensdauer.

Allerdings sind auch folgende Nachteile zu berücksichtigen:

• Hoher Installationsaufwand
  Der Einbau erfordert aufwändige Arbeiten, da die Rohre in den Boden eingelassen werden müssen.
• Trägere Reaktionszeit
  Im Vergleich zu elektrischen Systemen haben Warmwasser-Fußbodenheizungen eine träge Reaktionszeit.
• Hohe Aufbauhöhe
  Dies kann insbesondere in Altbauten ein Problem darstellen, wo Türschwellen und Raumhöhen angepasst werden müssen.

Hybrid-Fußbodenheizung

Hybrid-Fußbodenheizungen kombinieren elektrische und Warmwasser-Systeme, um die Vorteile beider Varianten zu vereinen. 

Dies bietet folgende Vorzüge:

• Flexibilität
  Die Möglichkeit, je nach Bedarf zwischen den Energiequellen zu wechseln, macht das System flexibel und anpassungsfähig.
• Energieeinsparung
  Durch die Kombination beider Systeme kann Energie gespart werden, insbesondere wenn die elektrische Heizung nur als Zusatzheizung dient.

Dennoch sind auch gewisse Nachteile zu bedenken:

• Komplexere Installation
  Der Einbau einer Hybrid-Fußbodenheizung ist aufgrund der Kombination beider Systeme komplexer und erfordert sorgfältige Planung.
• Höhere Anschaffungskosten
  Die Anschaffungskosten für ein Hybrid-System können höher sein als bei einzelnen Heizungsvarianten.

Tipps für Hausbesitzer

Bevor Hausbesitzer sich für ein bestimmtes Fußbodenheizungssystem entscheiden, sollten sie einige wichtige Aspekte beachten:

1. Bausubstanz und Raumgröße: Die Beschaffenheit des Altbaus und die Größe der Räume beeinflussen maßgeblich die Wahl des geeigneten Systems.
2. Kostenkalkulation: Neben den Anschaffungskosten sollten auch die langfristigen Betriebskosten berücksichtigt werden.
3. Professionelle Beratung: Es ist ratsam, sich von Fachleuten beraten zu lassen, um die optimale Lösung für das individuelle Bauvorhaben zu finden.

Kostet für den nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung

Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung in Deutschland variieren je nach gewähltem System, dem Zustand des bestehenden Bodens, der Größe der zu beheizende Fläche und dem Arbeitsaufwand für den Einbau. Laut t-online.de liegt der Preis für Trockensysteme zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter. Das Portal heizung.de gibt einen ähnlichen Kostenrahmen an, wobei Trockensysteme mit 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlagen. 

Fußbodenheizung im Trockenbau mit einer Aufbauhöhe von 20 bis 50 Millimetern hat und sich gut für die nachträgliche Montage in fast allen baulichen Situationen eignet. Die Kosten je nach System und Arbeitsaufwand können zwischen 80 und 120 Euro pro Quadratmeter liegen. 
Betriebskosten für eine Fußbodenheizung im Altbaubereich

Die Betriebskosten für eine Fußbodenheizung im Altbaubereich im Vergleich zu anderen Heizungssystemen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem gewählten Heizungstyp, der Energieeffizienz des Systems und den individuellen Heizgewohnheiten. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass Fußbodenheizungen aufgrund ihrer geringeren Vorlauftemperatur und gesteigerten Effizienz tendenziell niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpersystemen aufweisen. Eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist daher empfehlenswert, um die langfristige Kosteneffizienz verschiedener Heizungssysteme im Altbaubereich zu bewerten.

Die Heizkosten für Fußbodenheizungen liegen aufgrund der geringeren Vorlauftemperatur bei Nass-Systemen rund 10 bis 20 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Heizkörpersystemen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Kosten der Fußbodenheizung vom individuellen Wärmebedarf, den Heizgewohnheiten, der Effizienz der Regeltechnik sowie vom energetischen Zustand des Gebäudes abhängen.