Fassade dämmen – Alle Informationen und Kosten

Die energetische Sanierung von Gebäuden gewinnt in Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein immer mehr an Bedeutung

Die Dämmung der Fassade ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und langfristig Kosten zu sparen. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise gewinnt die Fassadendämmung immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Fassadendämmung, von den verschiedenen Dämmmaterialien und -techniken bis hin zu den Kosten und Fördermöglichkeiten.

Warum eine Fassadendämmung sinnvoll ist

Eine nicht gedämmte Fassade kann bis zu 30% der Wärme eines Hauses entweichen lassen. Das bedeutet nicht nur unnötige Heizkosten, sondern auch eine unnötige Umweltbelastung durch erhöhten CO₂-Ausstoß. Die Fassadendämmung trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren und das Gebäude sowohl im Winter als auch im Sommer angenehm temperiert zu halten. Die Investition in eine gute Dämmung zahlt sich in der Regel innerhalb weniger Jahre durch die eingesparten Heizkosten aus und steigert gleichzeitig den Wert des Hauses.

Aktuelle Techniken und Methoden der Fassadendämmung

Je nach Gebäude und individuellen Anforderungen gibt es verschiedene Methoden, um die Fassade zu dämmen:

1. Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Das Wärmedämmverbundsystem ist die am häufigsten verwendete Methode zur Fassadendämmung. Hierbei werden Dämmplatten direkt auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und anschließend verputzt. Das WDVS ist sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung älterer Gebäude anwendbar.

  • Materialien: Für das WDVS kommen verschiedene Dämmstoffe zum Einsatz, darunter Polystyrol (Styropor), Mineralwolle, Holzfasern und natürliche Dämmstoffe wie Kork. Polystyrol ist aufgrund seines günstigen Preises und seiner guten Dämmwerte besonders beliebt, während Mineralwolle feuerfest und diffusionsoffen ist.
  • Kosten: Die Kosten für ein WDVS liegen je nach Material und Aufwand zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter.

2. Vorhangfassade (Hinterlüftete Fassade)

Bei der hinterlüfteten Vorhangfassade wird die Dämmung auf der Außenwand angebracht, mit einer Luftschicht und einer Bekleidung (z.B. Holz, Metall, Faserzement) geschützt. Diese Bauweise bietet eine hohe Langlebigkeit und gute Witterungsbeständigkeit.

  • Materialien: Als Dämmstoff werden häufig Mineralwolle, Holzfaserplatten oder Polystyrol eingesetzt. Die äußere Verkleidung kann aus verschiedensten Materialien bestehen, darunter Holz, Faserzementplatten oder Metall.
  • Kosten: Die Vorhangfassade ist teurer als das WDVS, die Kosten liegen je nach Material und Aufwand zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter.

3. Kerndämmung

Die Kerndämmung eignet sich besonders für zweischalige Mauerwerke, wie sie häufig bei älteren Häusern vorkommen. Bei dieser Methode wird der Hohlraum zwischen der inneren und äußeren Wand mit einem Dämmstoff (z.B. Polystyrol-Kügelchen, Schaum oder Mineralwolle) verfüllt.

  • Materialien: Häufig verwendete Materialien sind EPS-Granulat (expandiertes Polystyrol), Mineralwolleflocken oder Schaum.
  • Kosten: Die Kerndämmung ist relativ günstig, die Kosten liegen in der Regel zwischen 15 und 50 Euro pro Quadratmeter.

4. Innendämmung

Die Innendämmung wird in der Regel dann angewandt, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden. Hierbei werden die Dämmplatten auf der Innenseite der Außenwände angebracht.

  • Materialien: Geeignete Materialien sind beispielsweise Kalziumsilikatplatten, Mineralschaumplatten oder Holzfaserplatten, die eine gute Feuchtigkeitsregulierung gewährleisten.
  • Kosten: Die Kosten für eine Innendämmung liegen bei etwa 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter, abhängig vom verwendeten Material.

Kosten der Fassadendämmung im Überblick

Die Kosten für eine Fassadendämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das verwendete Dämmmaterial, die Art der Dämmung, die Größe der zu dämmenden Fläche und der bauliche Zustand des Gebäudes. Hier ein Überblick über die durchschnittlichen Kosten:

Dämmverfahren Kosten pro Quadratmeter (EUR)
Wärmedämmverbundsystem 100 - 200
Vorhangfassade 150 - 300
Kerndämmung 15 - 50
Innendämmung 50 - 150

Zusätzlich zu den Kosten für die Dämmung selbst müssen die Kosten für eventuell notwendige Gerüstbauarbeiten, Putzarbeiten und sonstige bauliche Anpassungen berücksichtigt werden. Insgesamt können die Gesamtkosten für die Dämmung eines Einfamilienhauses (ca. 150 m² Fassadenfläche) zwischen 15.000 und 45.000 Euro liegen.

Fördermöglichkeiten für die Fassadendämmung

Da die Fassadendämmung einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz leistet, gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die die Kosten für Hauseigentümer erheblich senken können:

1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die Bundesregierung unterstützt energetische Sanierungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Für die Fassadendämmung gibt es sowohl direkte Zuschüsse als auch zinsgünstige Kredite über die KfW-Bank:

  • Einzelmaßnahmen-Zuschuss: Hauseigentümer können für die Fassadendämmung einen Zuschuss von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten erhalten, maximal jedoch 12.000 Euro pro Wohneinheit.
  • KfW-Kredit: Alternativ kann ein zinsgünstiger Kredit mit Tilgungszuschuss beantragt werden, der bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit abdeckt.

2. Steuerliche Förderung

Neben den Zuschüssen und Krediten besteht die Möglichkeit, die Kosten für die energetische Sanierung steuerlich geltend zu machen. Bis zu 20 % der Kosten, verteilt über drei Jahre, können von der Steuer abgesetzt werden.

3. Regionale Förderprogramme

Zusätzlich zu den bundesweiten Förderprogrammen bieten auch viele Bundesländer, Kommunen und Energieversorger regionale Förderungen für energetische Sanierungsmaßnahmen an. Die Konditionen und Höhe der Zuschüsse variieren je nach Region.

4. BAFA-Förderung für Energieberatung

Vor der Sanierung empfiehlt sich eine professionelle Energieberatung, um die optimalen Maßnahmen zu bestimmen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Energieberatungen für Wohngebäude mit bis zu 80 % der Kosten, maximal 1.300 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser.

Fazit

Die Fassadendämmung ist eine lohnende Investition in die Zukunft des eigenen Hauses. Sie verbessert nicht nur den Wohnkomfort und senkt die Energiekosten, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz bei. Dank der verschiedenen Fördermöglichkeiten lassen sich die Investitionskosten deutlich reduzieren. Bei der Auswahl des passenden Dämmmaterials und der Methode sollte man sich jedoch von einem Fachmann beraten lassen, um die beste Lösung für das eigene Gebäude zu finden.

Hinweis: Vor Beginn der Dämmarbeiten sollte eine umfassende Beratung durch einen Energieberater in Anspruch genommen werden, um den energetischen Zustand des Gebäudes zu analysieren und die optimalen Sanierungsmaßnahmen zu planen.

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Autor : Baukatastrophen.de
Kategorie: Bauwirtschaft & Politik

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